Leserbrief zum Bücherbus
(vom 20.03.2006 | Zurück)
Dem Landrat und der Kreispolitik kann schon jetzt vorgeworfen werden, nicht alles für den Erhalt des Bücherbusses getan zu haben. Es wird auf den Sparzwang des Märkischen Kreises hingewiesen, trotzdem steigt die Kreisumlage für die Städte und Gemeinden wieder einmal exhorbitant.
Man hat nicht bei den Gemeinden nachgefragt, ob sie eine Lösung sehen, den Bücherbus zu retten. Ebenso verzichtete die Kreispolitik darauf, nach Sponsoren für die Fahrbücherei zu suchen. Fast blind akzeptiert man den Verlust der mobilen Kreisbibliothek. Wer verliert? Vor allem Kinder, aber auch erwachsene Leserinnen und Leser aus dem ländlichen Kreisgebiet. Die Äußerung aus Reihen der CDU, dass man dort ja in der Regel Zweitautos besäße, ist nicht nur unverschämt. Sie zeigt das wahre Gesicht der Politiker, die PISA nicht verstanden haben. Statt Lesekompetenz zu fördern, stellt man ein wichtiges Instrument ein.
Kein Gespräch führte man mit den Schulleitern der Grund- und weiterführenden Schulen. Dass man den Bücherbus sehr wohl auch aktiv im Unterricht nutzen kann, ist vereinzelt sogar bewiesen worden. Man muss aber auch die Anreize geben. Nicht energisch genug hat man auf die Termine hingewiesen, an denen der Bücherbus an der Grundschule X Halt machte.
Dass eine Bücherei zur Schule fährt und nicht die Klasse in die Bücherei fahren muss, ist ein großer Vorteil. Der will nicht genutzt werden. Es wirkt so, als wolle der Landrat mit seiner Kreistagsmehrheit die Niederlage sogar erzwingen. Die vergebenen Chancen stehen in seiner politischen Verantwortung.
Die Lüdenscheider Jusos unterstützen nicht nur deswegen ausdrücklich die Planung des Bürgerbegehrens. Wir rufen alle politischen Verbände im Märkischen Kreis auf, die Planung schnellst möglich zu unterstützen. Der 23. März entscheidet über einen bildungsfreundlichen oder -unfreundlichen MK.
Susanne Czaja und Fabian Ferber Jusos Lüdenscheid
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