Am Sonntag, 3. Februar, haben die Lüdenscheider Jusos die vierte Auflage des Benefizfestivals "Rock for Peace" veranstaltet. Im voll besetzen "Alten Zollamt" konnten die Lokalbands "Kleinstadtchaoten", "Perfect Funeral Weather" und "Banish the Thoughts of Day" sowie "NancyandI" (Göttingen" und "Strandgut" (Köln) für den guten Zweck rocken.
Insgesamt 620 Euro konnten an Spenden gesammelt werden. Ursprünglich war geplant, die Spendengelder, wie bei den vorherigen Veranstaltungen der Lüdenscheider Jusos, an UNICEF weiterzugeben. Nach den Querelen um die deutsche UNICEF-Dependance überlegen die Veranstalter allerdings, einer anderen Organisation das Geld zu Gute kommen zu lassen. Dies soll auf der nächsten Sitzung entschieden werden, so der Vorsitzende der Lüdenscheider Jusos, Fabian Ferber.
Durch die Veranstaltung konnten die Jusos drei ihrer politischen Ziele deutlich machen: "Erstens: Die Förderung von Jugendkultur in unserer Umgebung. Wir haben bewusst darauf gesetzt, auch einheimische Bands zu nehmen, um sie hier vorzustellen. Das werden wir auch in den nächsten Jahren so beibehalten", so Fabian Ferber.
Außerdem sei Friedenspolitik immer ein Thema, das gerade auch junge Menschen interessiere. Ferber: "Wir wollen nicht nur, dass die Leute hierhin kommen und sich die Musik anhören. Es geht uns auch darum, gleichzeitig darüber zu informieren, dass ein Großteil der Staaten immer noch meint, Kriegsführung sei eine friedensschaffende Maßnahme. Wir sehen das ausdrücklich nicht so." Mit dem Einsammeln von Spenden wollen die Jusos einen kleinen Beitrag dafür leisten, dass Kriegsopfern vor Ort geholfen werden könne. "Die Bundesregierung sollte sich hier ein Beispiel nehmen und den großen Anteil an Staatskohle, die für die Bundeswehr direkt und an Rüstungsunternehmen durch Subventionen ausgegeben werden, umverteilen - zu Gunsten der Leute, die unter den Handlungen der Rüstungskonzerne zu leiden haben."
Der Veranstaltungsort, das "Alte Zollamt" am Lüdenscheider Bahnhof, ist seit zwei Jahren ein autonomes Jugend- und Kulturzentrum. Damit das autonome Zentrum dort seinen Platz finden konnte, hat ein breites lokales Bündnis, an dem sich die Jusos beteiligten, sich für die Einrichtung eingesetzt. "Dadurch, dass wir dieses Jahr nicht in einer herkömmlichen Veranstaltungshalle das 'Rock for Peace' durchgeführt haben, wollten wir unsere Unterstützung und Solidarität für das 'AZ' deutlich machen. Wer mitbekommen hat, wie voll es am Zollamt war, wird bestätigen, dass sich unser Einsatz gelohnt hat", so Ferber abschließend.
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