SPD Ldenscheid

Umschwenk in der Kulturpolitik gefordert

(vom 24.04.2008 | Zurück)

Auf der Delegiertenkonferenz der Lüdenscheider SPD wurden einstimmig zwei Anträge aus den Reihen der Jungsozialisten beschlossen, die sich mit der Stadtbücherei und einer geschlechtergerechten Haushaltspolitik auseinandersetzten.

Thema Stadtbücherei: Hier fordern die Lüdenscheider Sozialdemokraten nun auf Initiative der Jusos, dass SchülerInnen, Auszubildende und Studierende über 18 Jahren in Zukunft keine Gebühren zahlen sollen. Darüber hinaus soll für diese Gruppen auch die Fernleihgebühr abgeschafft werden. Den Auftrag, dies zu prüfen, hat die SPD-Fraktion erhalten. Der Beschluss soll vor allem die Lebensqualität in Lüdenscheid steigern und junge Leute dazu motivieren, in Lüdenscheid zu bleiben. "Für Studierende, die ihr Fernstudium absolvieren oder hier in der Nähe studieren, ist so ein gutes Büchereiangebot notwendig", sagt Juso-Vorsitzender Fabian Ferber. "Auch für Facharbeiten, die Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden und Berufsschulen schreiben müssen, darf es nicht noch zusätzlich etwas kosten, wenn die Bücher nicht im ordentlichen Bestand der Stadtbücherei sind."

Die Jusos appellieren an die Parteien, sich zu einer Kulturpolitik zu bekennen, die Bildungschancen ausbaut - zur Not auf Kosten anderer Einrichtungen. Ferber: "Es kann doch nicht sein, dass die CDU wöchentlich via Presse Einsparungen im Haushalt einfordert und gleichzeitig Prestigeveranstaltungen im Kulturhaus hoch subventionieren will. Das ist aus zwei Grunden verwerflich: Zum einen fehlt das Geld in den Einrichtungen, in denen tatsächlich Bildung stattfindet, wie in der Volkshochschule und in der Bücherei. Zum anderen werden diejenigen finanziell unterstützt, die ohnehin dicke Portemonnaies haben." Es sei wichtig, dass Bücherei und VHS ihre Angebote erweitern könnten. Dies könne man spielend, indem man, so Ferber, "Bonzenveranstaltungen" im Kulturhaus einfach absage oder zum Realpreis anbieten würde. "Festzuhalten bleibt: Kommunale Kulturpolitik muss denen zu Gute kommen, die aufgrund ihrer sozialen Situation keinen Zugang dazu haben. Weg von Peter Zwegat und Katharina Saalfrank, hin zu Rowling, Brecht, Spanischkurs - das muss die Devise sein."

Thema geschlechtergerechte Haushaltspolitik: Hier ging es darum, dass über die Politik auch dahingehend auf die neue Haushaltsgestaltung eingewirkt wird, dass mit den städtischen Ausgaben auch Gleichstellungsziele benannt werden. Dazu gehören zum Beispiel Projekte, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen sollen.

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