SPD Ldenscheid

Das dreigliedrige Schulsystem hat keine Zukunft: SPD wirbt für die Gemeinschaftsschule

(vom 26.04.2008 | Zurück)

Am Freitag, dem 18. Januar 2008, erhielten die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen ihre Zeugnisse. Am Samstag verteilten SPD-Mitglieder Zeugnisse auf dem Sternplatz, die das Schulsystem beurteilten, das diese Schülerinnen und Schüler derzeit besuchen. Das Ergebnis: "Das dreigliedrige Schulsystem hat keine Zukunft."

Als ungenügend weist das Zeugnis aus: die Durchlässigkeit, die individuelle Förderung, die Mitbestimmung, die Integration, die Chancengleichheit, die Kompetenzvermittlung, das ganztägige Lernen und das Benotungssystem. Nur beim Aussortieren gibt es ein "Sehr gut". "Die soziale Stellung und der Bildungsstand der Eltern entscheidet in Nordrhein-Westfalen immer noch in großem Maße über den Schulabschluss der Kinder. Das ist der Skandal schlechthin", sagte Jens Voß, schulpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen (AfB) im SPD-Unterbezirk Märkischer Kreis und kooptiertes Vorstandsmitglied der AfB der SPD NRW.

Das ist in den Ländern, die bei der Pisa-Studie gut abgeschnitten haben, anders. Hier gibt es die frühe Aufteilung der Kinder in Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten nicht. "Deshalb wird die SPD, sollte sie die Landtagswahl im Jahr 2010 gewinnen, das bisherige Schulsystem abschaffen und durch die Gemeinschaftsschule ersetzen", erklärten Jens Voß, Bürgermeister Dieter Dzewas, und die SPD-Ratsmitglieder Gordan Dudas und Verena Kasperek den Passanten.

In diesem System werden die Schülerinnen und Schüler mindestens bis zum Ende der sechsten Klasse in ihrem gewohnten Klassenverband unterrichtet. Bis zur zehnten Klasse geht es je nach Ausgestaltung der Gemeinschaftsschule im Klassenverband weiter oder in Hauptsschul- Realschul- oder Gymnasialzweigen. Auch eine Zweizügigkeit aus Haupt-/Realschulzweig und Gymnasialzweig ist möglich.

Welche Variante zum Zuge kommt, entscheidet die Schule zusammen mit den Eltern und dem Schulträger. Entscheidend ist: Die Mitglieder eines Kollegiums sind für alle Schülerinnen und Schüler einer Gemeinschaftsschule in gleicher Weise verantwortlich. Das Abitur kann schließlich in Oberstufenzentren erworben werden, in die die leistungsstarken Schülerinnen und Schüler nach der Klasse 10 der Gemeinschaftsschule wechseln können.

Auch den jüngsten Versuch der NRW-Landesregierung, mit zusätzlichem Geld die Hauptschule zu stützen, lehnen die SPD-Mitglieder ab. "Es macht keinen Sinn," so Jens Voß und Dieter Dzewas, "in ein überholtes System zu investieren. Das Geld für eine Umwandlung des Schulsystems zu verwenden, wäre sicherlich sinnvoller."

[Diesen Artikel kommentieren]

 

Inhalte

Archiv