SPD Ldenscheid

Jusos warnen vor Ehrenmalschließung ohne Alternative

(vom 12.08.2003 | Zurück)

Die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) warnen vor einer Schließung des Ehrenmals über Nacht, ohne der Jugend Alternativen anzubieten.
Wie in der Zeitung zu lesen war, riet die Polizei dem Ordnungsamt zu dieser Maßnahme, da in letzter Zeit immer wieder Ruhestörungen und Verschmutzungen registriert wurden.

Die Jusos warnen hier eindeutig vor einer Vorurteilung der Lüdenscheider Jugend. Es sei einfach, jetzt eine Gruppe als Sündenbock zu verurteilen, eine gewisse selektive Wahrnehmung sei auch nicht zu leugnen. In der Gegend sei nicht nur das Ehrenmal, auch von anderen Orten kommen auch in der Nacht laute Musik, was anscheinend nicht so registriert würde, wie die Musik der Jugendlichen am Ehrenmal.

Dass sich diese dort aufhalten, sei auch nicht von Nachteil. So sind die Leute, die dort „chillen“ sicherlich nicht dem Neonazi-Spektrum zuzuordnen und allein deren Anwesenheit beschützt das Krieger-Denkmal vor erneuten Hakenkreuz-Attacken.
Jugendliche erklärten im Gespräch mit dem Juso-Vorsitzenden Fabian Ferber auch, dass das Ehrenmal derzeit der einzige Ort sei, an dem man „rumhängen“ könne, ohne Eintritt zu bezahlen. Und genau hier sei das Dilemma: „Seit einiger Zeit warten viele Jugendliche auf Alternativen, auf Orte, an denen man kostengünstig rumhängen kann“, meint Ferber. „Warum gibt es bis jetzt keine größere Örtlichkeit, wo sich 16-20 Jährige treffen können?“, fragt er sich.
Die Jusos kündigten an, gegen die nächtliche Schließung des Ehrenmals zu protestieren, solange man keine andere Möglichkeit gefunden habe.

Demnächst auch Schließung des Stadtparks?

Ferber sieht außerdem Parallelen zu der Situation an deutschen Bahnhöfen, an welchen Obdachlose bis zum Platzverbot verweilten. Schließe man das Ehrenmal – welches im Ãœbrigen in keinster Weise verunstaltet wurde -, so werde man das Problem nur verlagern, nicht beseitigen.
„Das Problem ist nicht die permanente Ruhestörung, das Problem ist die generelle Unfreundlichkeit gegenüber den jungen Lüdenscheidern“, meint ein Jugendlicher, der auch versucht, Alternativen aufzuzählen: „Man könnte noch in den Stadtpark gehen, bis der geschlossen wird, weil wir angeblich zu laut seien, oder auch in den Kulturhauspark, aber nicht langfristig.“

Sicherlich seien auch die Anwohner zu verstehen, die auch irgendwann mal ihren verdienten Schlaf genießen wollen, aber dieser wird, so wurde das zumindest in Gesprächen mit der Jugend am Ehrenmal versichert, nicht gestört. Ab einer gewissen Uhrzeit blieben die Ghetto-Blaster aus.

Die Jusos rufen sowohl die Lüdenscheider Jugend, als auch die Anwohner auf, sich in einem Gespräch über die Möglichkeiten auszutauschen, zu sagen, was geht und was nicht geht.

Lüdenscheids Jungsozialisten laden die Jugendlichen, die gerne das Ehrenmal besuchen, gerne zu einer Sitzung ein, um dort die Misere zu besprechen und Lösungen zu finden. Ziel sei, Lüdenscheid jugendfreundlicher zu machen.

Wer mit den Jusos Lösungen finden will, der kann am Montag, 18. August, um 19 Uhr die nächste Juso-Sitzung im Parteibüro an der Humboldtstraße besuchen, oder sich unter www.jusos-luedenscheid.de oder unter 0160/8171465 über weitere Schritte informieren.

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