SPD Ldenscheid

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(vom 14.08.2003 | Zurück)

Schließung löse nicht das eigentliche Problem. Einladung zum Gespräch

Von Corinna Bunte

Lüdenscheid. Wird das Ehrenmal an der Parkstraße zum neuen Party-Treff für die Jugend? Das befürchten Anwohner, die in den vergangenen Wochen mehrmals die Polizei auf den Plan riefen, weil sie sich von Musik und Lärm der jungen Lüdenscheider gestört fühlten. Platzverweise wurden erteilt, der STL rückte mit Säuberungstrupps an - doch das, so scheint's, ist keine Dauerlösung. Mit regelmäßigen Kontrollgängen und Streifenfahrten wollen die Ordnungshüter dem aktuellen Problem entgegen treten. Und sie gehen noch einen Schritt weiter: Offiziell hat die Polizei beim Ordnungsamt angeregt, die Tore zum Ehrenmal nachts zu schließen. Dagegen wehren sich jetzt die örtlichen Jungsozialisten.
Die Jusos warnen vor einer Vorverurteilung der Jugend. Es sei einfach, eine Gruppe als Sündenbock abzustempeln. In der Gegend sei nicht nur das Ehrenmal, auch von anderen Orten käme in der Nacht laute Musik, was nicht so registriert werde wie die Musik der Jugendlichen am Ehrenmal, schreibt Vorsitzender Fabian Ferber in einer Pressemitteilung. Und nicht nur das: "So sind die Leute, die dort ,chillen' sicherlich nicht dem Neonazi-Spektrum zuzuordnen und allein deren Anwesenheit beschützt das Krieger-Denkmal vor erneuten Hakenkreuz-Attacken", so Ferber.
Der Juso-Vorsitzende sieht in den Anstrengungen von Polizei und Verwaltung lediglich eine Verlagerung des Problems. Egal ob Stadtpark, Kulturhauspark oder andere öffentliche Orte - werde das Ehrenmal geschlossen, treffe sich die Jugend eben woanders. Zumindest so lange es keine echten Alternativen gebe. Deshalb baut Ferber vor einem offenen Protest auf konstruktive Gespräche zwischen Anwohnern und "Party-Machern". Dazu lädt er für Montag, 19 Uhr, ins SPD-Büro Humboldtstraße ein.
Kontakt: Tel. (01 60) 8 17 14 65

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