SPD Ldenscheid

Innenstadt birgt Gefahren - Jusos warnen

(vom 05.11.2003 | Zurück)

Lüdenscheid. Mit großer Besorgnis schauen die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) auf die Lage in der Innenstadt. Zwar werde mit dem Innenstadtumbau ein Schritt getan, der die Stadt auf dem ersten Blick attraktiver erscheinen lässt, doch die Frage bleibt offen, ob der Bürgermeister weiterhin blauäugig über die immer stärker werdende Anzahl von Neonazis hinwegsehen will. Eben diese aber auch andere Personen machen die Innenstadt und vor allem den Sternplatz unsicher. „Viele Mädchen und junge Frauen fühlen sich durch die Rechtsradikalen, die sich in der Innenstadt die Zeit vertreiben, bedroht. Man sollte aber bei der Neugestaltung der Innenstadt nicht nur auf bauliche Maßnahmen fixiert sein, sondern auch die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger mit in den Vordergrund rücken“ meint Sebastian Hoffmann, Mitglied des Jugendhilfeausschusses als sachkundiger Bürger. Immer mehr jüngere Frauen treten an die Jungsozialisten heran und berichten über Zwischenfälle, die vor allem am Freitag und Samstag zu registrieren sind.
Eine Alternative sei eine Videoüberwachung keinesfalls. Diese schrecke keinen ab, Jugendlichen Angst einzujagen und das eigentliche Problem würde womöglich nur verschoben. „Der Bürgermeister und die Politiker unserer Stadt müssen die Bürger aufrufen, diesen Leuten mit Argumenten den Kampf anzusagen. „Das reine Lippenbekenntnis, dass Lüdenscheid eine Stadt mit Frieden und Toleranz sei, reicht nicht mehr aus“, so der Vorsitzende der Jusos, Fabian Ferber. Lüdenscheid sei eine freundliche Stadt, dies werde allerdings außerhalb nicht mehr wahrgenommen.
In Gesprächen erkennen viele gar nicht die Provokationen. Oft ist es auf dem Sternplatz schon zu Zwischenfällen gekommen an Wochenendabenden, die von Neonazis provoziert wurden. Flaschenwürfe, Prügel und Schimpfausrufe wie „Kanacke“, „Zecke“ und weitere Beleidigungen sind keine Seltenheit.
„Es fehlt insgesamt an Entschlossenheit“, meint Ferber. „Es wurden an die Jugendlichen Versprechungen abgegeben, die nicht gehalten wurden seitens der Lüdenscheider CDU.“ Viele fühlen sich unsicher und die waren Probleme würden nicht angegangen, ziehen die Jusos eine Bilanz aus den letzten Jahren.

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