SPD Ldenscheid

Jusos mit neuem Vorstand

(vom 25.05.2009 | Zurück | 5 Kommentare)

Am Samstag, 23. Mai, hielten die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) ihre Jahreshauptversammlung im Vereinsheim des Tauchsportclubs Delphin an der Talstraße ab. Auf der Tagesordnung der vom SPD-Ratsfraktionsvorsitzenden Harald Metzger geleiteten Versammlung standen die obligatorischen Vorstandswahlen und der Beschluss des Programms der Jungsozialisten zur Kommunalwahl, die in diesem Jahr stattfindet.

Fabian Ferber (22) wurde als Vorsitzender von der Versammlung für ein weiteres Jahr bestätigt. Als Stellvertreter fungieren Vanessa Duwe (18), Juliane Müller (15), Marcus Gawlik (26) und David Dos Santos (17). Geschäftsführerin ist Christin Spangenberg (23), als ihr Stellvertreter wurde Philipp Widenka (15) in den Vorstand gewählt. Nicht mehr zur Wahl angetreten sind die beiden ehemaligen stellvertretenden Juso-Vorsitzenden David Schuhler und Johannes Herrmann, die nach ihrem Abitur für ein Jahr ins Ausland gehen und Dennis Loos, der aus beruflichen Gründen nach Bayern gezogen ist.

"Mit diesem Vorstand, in dem Arbeitnehmer, Schüler, Azubis und Studierende vertreten sind, starten wir jetzt in den Wahlkampf", so der Juso-Vorsitzende Fabian Ferber: "Wir haben die besten Ideen für junge Menschen in Lüdenscheid und das werden wir offensiv vertreten." Mit sieben Direktkandidaten zur Wahl des Stadtrats, die jünger als 35 Jahre alt seien, habe die SPD wichtige Weichen für die zukünftige Arbeit im Rat gestellt. Ferber: "Die politische Konkurrenz behauptet zwar, sie habe viele Ratskandidaten aufstellen können. Schaut man sich aber an, auf welchen Listenplätzen sie kandidieren, kann man dies nur als Witz verstehen." So kandidieren Mitglieder der Jungen Union auf Listenplätzen, die garantiert nicht mehr relevant für den Einzug in den Stadtrat seien. "Das dann auch noch als Erfolg zu verkaufen, ist schon peinlich."

Inhaltlich haben sich die Jusos mit ihrem neuen Programm auf die eigenen politischen Inhalte für die nächsten Jahre festgelegt. Die Schwerpunkte liegen vor allem in den Bereichen Kultur und Bildung sowie Verkehrs- und Umweltpolitik. Für Azubis, Schüler, Arbeitssuchende und Studierende soll die Nutzung der Stadtbücherei beitragsfrei werden - schließlich sei die Stadtbücherei der erste Standort, wenn man lebenslanges Lernen fördern wolle. Im Schulbereich fordern die Jusos mehr Ganztag und in letzter Konsequenz die Einführung der Gemeinschaftsschule - was die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems beinhaltet. Zusammen mit den Stadtwerken solle die Stadt Lüdenscheid für vergünstigte Ökostromtarife sorgen, die energetische Gebäudesanierung der Stadtimmobilien soll entschiedener vorangehen. "Das ist zwar teuer, wenn wir das aber jetzt nicht zahlen wollen, zahlen wir in 30 Jahren die dicke Zeche", stellt Fabian Ferber in Aussicht. Angesichts der horrend gestiegenen Bustarife sollen hier empfindliche Senkungen vorgenommen werden. Wenn sich junge Familien mit berufstätigen Eltern aus den Stadtrandbezirken keine Busfahrten mehr leisten können, laufe etwas deutlich falsch, stellen die Jusos fest.

Am Abend fand die "Energy-Party" der Jungsozialisten statt. Im Tauchsportclubheim feierten die Jusos mit Jugendlichen bis in die späten Stunden. Bürgermeister Dieter Dzewas, Landratskandidat Michael Rolland und die hiesige Bundestagskandidatin Petra Crone statteten dabei den Jusos auch einen Besuch ab.

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Kommentar von Joachim am 30.05.2009 um 16.14 Uhr:

Voller guter Ideen und Tatendrang, doch ohne jegliches Konzept zur Finanzierung. Leider scheitern die Jusos an dem Anspruch, etwas zu bewegen und verlieren sich in populistischen Forderungen. Sprachlich ansprechend ist der Text leider auch nicht, das jedoch nur am Rande

Kommentar von Herr Semantik am 31.05.2009 um 20.23 Uhr:

Ob Sie etwas sprachlich ansprechend finden oder nicht, interessiert diejenigen, die sich auch für die bekannten fallenden Reissäcke aus China interessieren.

Zum Inhalt: Wer finanziert denn die Maßnahmen, die in Angriff genommen werden müssen, wenn Umweltkatastrophen konkret und langfristig anstehen? Es ist billiger und nachhaltiger, dort jetzt zu investieren.

Die Frage nach dem "Finanzieren" ist immer so schnell gestellt - und kann auch schnell beantwortet werden:

1.: Prioritäten setzen. Wenn es für Familien aus Randbezirken schon aus finanziellen Gründen unmöglich wird, Busse zu nutzen, läuft was falsch. Und dann muss dagegen gesteuert werden. Da kann man an anderer Seite viel sparen.

2.: Die beitragsfreie Bücherei für die hier genannten Personengruppen würde nicht viel kosten - wahrscheinlich müsste kein Cent mehr ausgegeben werden.

3.: Wer jemandem Populismus vorwirft, ist selbst Populist.

4.: Was sind die Alternativen zu diesen Forderungen?

Kommentar von Joachim am 01.06.2009 um 23.43 Uhr:

Egal ob man den Fokus auf die Förderung von sozialschwächeren Familien legt, oder ob es einem wichtiger ist, dass weiterhin Strassen gebaut und Schulbücher gekauft werden, solche Dinge sind nur mit ausreichenden finanziellen Mitteln realisierbar! Ob die Stadt Lüdenscheid nun nicht wirtschaften kann, oder ob die Lüdenscheider einfach über ihren Verhältnissen leben sei dahingestellt, jedenfalls kann es so nicht weitergehen! Leider haben die Jusos den Ernst der Lage noch nicht erkannt, spätestens wenn die Damen und Herren auch mal selber Steuern zahlen, werden sie auf das Problem wohl aufmerksam werden. Denken sie bitte auch an alle die Dinge, welche mit dem Geld realisiert werden könnten, das heute für Zinsen und Tilgung verwendet wird.

Kommentar von Herr Semantik am 02.06.2009 um 8.51 Uhr:

Sie sehen alles monetär. Die Frage ist doch, ob Sie wollen, dass die nächsten Generationen besser leben oder nicht. Leute, die sich vor den zu bewältigenden Aufgaben fürchten, argumentieren, das könne man nur mit Schulden und damit würde man die nächsten Generationen zu sehr belasten.

Wenn die nächsten Generationen dumm, arm und zum großen Teil vom sozialen Leben abgekapselt sind, dann ist es doch egal, ob sie irgendwelche Schulden zu zahlen haben oder nicht.

Und zu Ihrem Argument: Um die Ausgaben im Bildungsbereich hochzuhalten, soll eben beim Straßenbau überplanmäßig eingespart werden - auch andere Baumaßnahmen sollten zurückgestellt werden. Es geht um die Menschen und nicht um Ästhetik.

Kommentar von Joachim am 02.06.2009 um 23.59 Uhr:

"Die Frage ist doch, ob Sie wollen, dass die nächsten Generationen besser leben oder nicht." Die Frage ist nicht, ob man möchte, dass die nächsten Generationen besser leben als die vorhergehenden, sondern ob es überhaupt möglich ist!

Seit den 70'er Jahren ist die Arbeitslosenquote beständig gestiegen, es entstand eine Sockelarbeitslosigkeit. Die Kosten für die Rentenkasse und die Pflegeversicherung laufen völlig aus dem Ruder. Obwohl Deutschland "Exportweltmeister" ist, wird die Schere zwischen Arm und Reich größer. Viele Menschen verdienen trotz Arbeit nicht mehr als ein Hartz-4-Empfänger. Ja, Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass wir über unseren Verhältnissen leben! Mittel- und Langfristig sehe ich die deutsche Wirtschaft sogar noch schlechter und das obwohl ich ein von grundauf optimistischer Mensch bin.
Die Zeit um zu handeln ist jetzt, es ist noch nicht zu spät um gegenzusteuern.

Bei Interesse kann ich gerne meine Lösungsvorschläge vortragen. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Ernst der Lage von den Menschen erkannt wird!
Oder mit den Worten einer Rockband:"Die fetten Jahre sind vorbei!"

 

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