SPD Ldenscheid

Dieter Dzewas zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt

(vom 04.06.2009 | Zurück)

Die gegenwärtige Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist nicht so positiv wie im Jahr 2008, wo man - zumindest rechnerisch - ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage registrieren konnte. Eigentlich benötigt man immer einen gewissen Prozentsatz mehr an Angeboten als an absoluter Nachfrage, um den einzelnen Ausbildungswünschen entsprechen zu können. Beispiel: Was bringt es einer jungen Frau, die Informatikerin werden möchte, wenn ihr aufgrund des Ausbildungsmarktes "nur" eine Frisörinnenausbildung angeboten werden kann?

Die Wirtschaftskrise - von ein paar Glückspielern auf dem Weltmarkt verursacht - zeigt jetzt ihre Auswirkungen auf dem heimischen Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Damit sind auch unmittelbar die Ausbildungsplätze betroffen. Hier zeigt sich die Schwäche der bisherigen Ausbildungspolitik, die zu sehr von konjunkturellen Forderungen abhängt. Insofern sind die gewerkschaftlichen Forderungen nach Mechanismen, die es jedem ermöglichen, einen nachgefragten Ausbildungsplatz zu erhalten, sinnvoll.

Das Handwerk scheint mir in diesem Jahr noch eine gewisse Stabilität zu besitzen. Ich stehe in engem Kontakt zur Kreishandwerkerschaft, die mir diesen Eindruck bestätigte. Nun gilt es, in Verbindung mit dem Konjunkturpaket II dort noch zusätzliches Potential zu schaffen. Im September, wenn der Strich unter der Rechnung für das kommende Ausbildungsjahr gezogen werden kann, müssen wir uns mit der Industrie- und Handelskammer zusammensetzen und gemeinsam überlegen, welche Forderungen an die Landes- und Bundespolitik zu stellen sind, um ein besseres Ausbildungsangebot - konjunkturunabhängig! - zu erreichen. Hierbei gilt es, zusätzliches betriebliches Potential zu sichern.

Land, Bund und auch wir vor Ort werden uns der Verantwortung stellen müssen, die Betrieben bei der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zu unterstützen. Alles andere würde zu erheblichen Standortnachteilen für die heimische Wirtschaft führen. Unser Ziel muss sein, mindestens die gleichen Verhältnisse auf dem Ausbildungsmarkt wie sie im Jahr 2008 vorlagen zu erreichen. Viele junge Menschen sind gerade in Weiterbildungsmaßnahmen oder verweilen auf der Berufsschulle in "Warteschleifen". Wir können es uns nicht leisten, eine weitere Generation nicht vernünftig zu versorgen.

Es ist wichtig, alle Bemühungen, die wir als Sozialdemokraten, die ich als Bürgermeister an dieser Stelle auf den Weg bringen, bei den jungen Menschen auch die Konsequenz haben zu sagen: Du wirst bzw. Sie werden gebraucht. Wir wünschen uns, dass du bzw. dass Sie in unserer Region eine positive Entwicklung nehmen kannst/können und dass das hier deine Heimat bleibt und die Heimat deiner Familie wird.

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