SPD Ldenscheid

Besuch bei der Verbraucherzentrale - mehr Personal benötigt

(vom 15.06.2009 | Zurück)

Erfreut sich eine Institution steigender Beliebtheit, wird dies in der Regel positiv gesehen. Nicht so bei der Verbraucherberatung. Denn sie wird vermehrt von Menschen aufgesucht, denen übel mitgespielt wurde. Darüber informierten am Montag Magdalena Ermert, Leiterin der Lüdenscheider Verbraucherzentrale, Klaus Müller vom Vorstand der Verbraucherberatung NRW, und Regionalleiterin Inge Blask Bürgermeister Dieter Dzewas, den SPD-Landratskandidaten Michael Rolland und die SPD-Bundestagskandidatin Petra Crone. Ferner stellte Claudia Kurz die Kampagne der Verbraucherzentralen unter dem Motto “Verbraucher für den Klimaschutz” vor.

Klaus Müller berichtete von Jugendlichen, die vermeintlich kostenlose Programme aus dem Internet herunterladen, dabei aber unbemerkt auf Seiten kostenpflichtiger Anbieter geleitet werden. Da dies rechtlich durch den Bundesgesetzgeber nur schwer zu unterbinden sei, stehe hier die Aufklärung in Schulen an erster Stelle. Das allerdings sei personalintensiv und aufgrund der generell gestiegenen Beratungsanforderungen nicht noch zusätzlich zu leisten.

Nicht nur die Anzahl der Beratungen sei gestiegen, sondern auch die Zeit, die pro Beratungsfall aufgebracht werden müsste, sagte Magdalena Ermert. Die Lüdenscheider Verbraucherberatung hat daher einen Antrag zur Aufstockung des Personal an die Stadt Lüdenscheid gestellt. Wünschenswert wäre eine weitere Beratungskraft und die Aufstockung der Bürokraftkapazität um eine viertel auf eine halbe Stelle. Dieter Dzewas bezeichnete die in der Verbraucherberatung geleistete Arbeit als sehr wertvoll und unverzichtbar. Ohne der Diskussion in den Fraktionen vorgreifen zu wollen, verwies er allerdings auf die stark rückläufigen Steuereinnahmen der Stadt und das jetzt schon bestehende Haushaltsdefizit.

Für den Fall, dass Petra Crone dem nächsten Bundestag angehört, gab ihr Klaus Müller gleich drei Wünsche mit auf den Weg. Zum einen müsse der Datenhandel im Sinne der Verbraucher geändert werden. Der Verkauf von Namen, Adressen und Kontodaten dürfte nur noch nach einer Einverständniserklärung der Betroffenen erfolgen. Das ist derzeit nicht der Fall. Zum anderen müssten mündlich geschlossene Verträge wie zum Beispiel am Telefon geschlossene schriftlich bestätigt werden. Dies zu regeln habe der Gesetzgeber bisher versäumt. Drittens sei es dringend geboten, dass bei einer weiteren Liberalisierung des Gesundheitsmarktes eine unabhängige Stelle dessen Leistungen beurteile und über sie neutral informiere.

Eine positive Nachricht hatte Klaus Müller für all diejenigen, die Kunde der Citybank sind und im Zuge der Pleite von Lehman Brothers Geld verloren haben. Aufgrund einer Vereinbarung der Citybank mit der Verbraucherzentrale erhalten die Kunden 80 Prozent ihres ursprünglich in Lehman-Brothers-Papieren angelegten Geldes auf Antrag zurück. Das sei kein Schuldeingeständnis der Bank, die Kunden, die ihr Geld sicher anlegen wollten, falsch beraten zu haben, sondern ein Kulanzangebot, das bis zum 31. Dezember 2009 gelte.

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