SPD Ldenscheid

Unwissen der Stadtverwaltung unfassbar

(vom 02.03.2004 | Zurück)

Aus der Westfälischen Rundschau:
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Keine Gewalt von Rechts? (2.3.04)
Lüdenscheid. (CMz) Die Stadt habe "keine Erkenntnisse über Gewalttaten aus der rechten Szene". Vielmehr noch: "Es gibt keine Gabber-Szene in Lüdenscheid", teilte Rechtsdezernent Theissen gestern auf Nachfrage von SPD-Ratsmitglied Elke Teipel mit. Für diese Feststellung erntete Theissen ungläubiges Gelächter von SPD, Grünen und den Zuschauern.
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Es ist gegenüber den Personen, die bereits mit Flaschen beworfen wurden, die mit Messern bedroht und bereits gestochen wurden, eine Zumutung, dass der Rechtsdezernent unserer Stadt sich so zu diesem Thema äußern kann.

Mir persönlich sind alleine 10 "Gabber" bekannt, die im letzten Jahr auf Punks und auf Linke losgegangen sind, so zum Beispiel im Laufe des letzten "Summer Rock" im Kulturhauspark. Dort kamen 10 Leute und meinten, "den Linken mal einen auszuwischen". Sie beschimpften mich und ein weiterer Juso wurde um ein Haar mit einer Flasche am Kopf getroffen.

Diese rechte Szene gibt es und vor allem gibt es die rechte Gewalt. Dass die Öffentlichkeit diese nicht sieht, dies ist die Schuld des vermeintlichen "Friedens"-Bürgermeisters Schmidt, der nur träumt und keine einzige Minute sich mit diesem Problem befasst hat, das hat der Rechtsdezernent letzten Montag bereits bestätigt.

Das Schlimme ist, dass es sehr wohl noch Personen in der Gabber-Szene gibt, die nicht rechtsradikal sind. Doch die Leute, die nichts anderes zu tun haben, als auf dem Sternplatz irgendwelchen Leuten hinterher zu pöbeln, die nicht der Ansicht sind, dass es "national besser läuft", machen deren Ruf sicherlich kaputt.

Es ist nicht nur der Ruf einer bestimmten Jugendkultur, sondern der der gesamten Stadt. Wenn sich Lüdenscheid mit Dortmund und Hagen messen soll, dann bitte ohne Faschisten, die akzeptiert werden durch die Stadtverwaltung.*

Für uns Jusos bedeutet das, dass wir weiterhin unsere Stände abhalten werden und auch weiterhin Unterschriften sammeln. 450 Unterschriften zeigen eindeutig, dass die Angst gegenüber den Neofaschisten da ist und dass was getan werden muss.

Deswegen müssen die Lüdenscheider Bürgerinnen und Bürger auch wirklich zeigen, dass wir eine couragierte Stadt sind. Wir müssen uns offen zeigen und die vom Felde verweisen, die sich nicht friedlich verhalten. Fremdenfeindlichkeit muss die rote Karte erhalten, sonst erhalten die Bürgerinnen und Bürger und vor allem unsere Stadt diese.

Es scheint doch richtig zu sein, dass die "Toten Hosen" Lüdenscheid als Neonazinest im Lied "Madeleine" aufdecken. Auch wenn diese das offziell gar nicht wollten.

Die CDU hält sich hier offensichtlich zurück und dies zeigt doch recht eindeutig, wer hier etwas gegen Neonazis macht und wer nicht. Kalli Schmidt und seine Truppe ist es jedenfalls keineswegs.

Jugendliche, vor allem junge Frauen trauen sich abends nicht mehr über den Sternplatz zu laufen, um in Jugendkneipen zu gehen, oder den Weg nach Hause zu bestreiten. Das können keine 20 Millionen Euro für die Innenstadt wettmachen: Unsere Innenstadt ist durch diese Neonazis nicht vorzeigbar.

Danke hierfür. Danke für die Blindheit.

* Die Verwaltung ist hier nicht als Gesamtes gemeint sondern die zuständigen Personen. Im Ãœbrigen ist davon auszugehen, dass aufgrund von Zeitungsartikeln und Demonstrationen dem Dezernat durchaus schon vorher diese "Szene" bekannt war.

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