SPD Ldenscheid

Jusos gehen mit eigenem Programm in den Wahlkampf

(vom 12.04.2004 | Zurück)

Lüdenscheid. Mit ihrem Kommunalprogramm starten die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) in den Wahlkampf. Gestärkt durch einen großen Zulauf gehen die Jusos in Richtung Bürgermeister- und Stadtratswahl im September.

„Man muss mit eigenen Vorstellungen in den Wahlkampf gehen und auch kritisch zur Partei stehen, wenn es sein muss“, betont die zweite stellvertretende Vorsitzende Susanne Czaja die Eigenständigkeit der Jusos. Damit sei die Haltung der SPD in Berlin zur Agenda 2010 gemeint als auch die Haltung der Lüdenscheider SPD zur „Innenstadtgestaltung“. „Wir haben derzeit eine große Welle von Neueintritten“, sagt Juso-Vorsitzender Fabian Ferber. Diese gingen zu den Jusos, weil sie sich politisch interessieren und nicht in die teils „langweiligen“ Parteien gehen möchten. „Deswegen sind viele Jusos auch noch keine Mitglieder der SPD, was allerdings nicht an der Lüdenscheider SPD liegt“, so Ferber weiter. Dies liege unter anderem an der unausgeglichenen Agenda2010.„Wenn Reformen notwendig sind, muss man sie mit allen durchziehen und nicht nur mit denen, die eh knapp bei Kasse sind“. Man müsse, so die Meinung der Jusos, auch von den Industriellen das einfordern, was man von den Arbeitnehmern einfordere.

Doch auch Spaß wird bei den Jusos groß geschrieben: So wird versucht, mit Partys neben den steifen Diskussionen auch noch Abwechslung zu finden. Wer streng geführte Sitzungen und „Politik-Junkies“ erwarte, der sei bei den Jusos falsch: Jeder ist bei den Jungsozialisten willkommen, der Politik auch mit Spaß und Freude verbinden möchte. „Politik kann und muss auch Spaß machen“, so Susanne Czaja. „Politik von Jugendlichen für Jugendliche – das ist der Weg, auch den Jugendlichen die Notwendigkeit ihrer Mitarbeit zu vermitteln. Wer wählen darf, sollte sein Wahlrecht wahrnehmen – egal wo das Kreuz hinterher gemacht wird“, betont sie. Im September darf jeder, der 16 und älter ist, wählen gehen.

Die Lüdenscheider SPD habe mit Dieter Dzewas den bestmöglichen Kandidaten für den Bürgermeisterposten und deswegen stehe auch für die Jusos fest: Dieter Dzewas müsse Schmidt ersetzen. Keiner könne Lüdenscheid besser repräsentieren. Mit Erfahrung aus Bundespolitik, Verwaltung und Arbeit auf dem Bau habe Dzewas seinem Kontrahenten einiges voraus.

Mit zahlreichen Kandidaten unter 35 wollen die Jusos auch die SPD-Fraktion in Lüdenscheid verjüngern. Des Weiteren haben die Jungsozialisten vor, mit Jugendlichen und Schulen in Kontakt treten. Es bringe nichts, so die Jusos, ein Programm zu schreiben, mit dem die jungen Bürgerinnen und Bürger, nichts anfangen könnten.
Die Jusos fordern in ihren „Vorschlägen für ein besseres Lüdenscheid“ eine konsequentere Politik gegen Rechtsradikalismus, eine „Wiederbelebung“ des sozialen Gewissens und auch ein klares Bekenntnis zum Gesamtschul-System. Dieses scheine vor allem an der Lüdenscheider Gesamtschule zu funktionieren, nachdem dort einige Reformen vollzogen wurden. „Doch dafür muss man auch einsehen, dass man dafür die Räumlichkeiten schaffen muss und gegebenenfalls auch gegen die Ministerien protestiert“, meint Fabian Ferber im Bezug zur Situation in überfüllten Leistungskursen. „Wir sind für verzweifelte Schüler da und wollen helfen.

Aktuell plädieren die Jungsozialisten ebenfalls für eine Entpolitisierung der Verwaltung. Sicherlich habe diese ihre Bedenken zu äußern, dennoch dürften keine Wertungen stattfinden, meinen die Jusos im Bezug zu den aktuellen Diskussionen zu den „Nazi-Gabbers“ auf dem Sternplatz und zur Ausstellung im Alten Rathaus.

Damit Jugendliche und junge Erwachsene nicht jedes Wochenende in das Ruhrgebiet fahren müssen, solle die Stadt bei dem Projekt „Schenker-Halle“ die Initiative ergreifen. „Da hat Friedrich-Karl Schmidt einmal die Chance erhalten, seine versprochene Disko zu unterstützen und er macht nichts“, so Fabian Ferber. „Der Bürgermeister hat schlichtweg die Jugendlichen angelogen.“

Außerdem dürfe man im Sozial- und Jugendbereich keine Streichungen vornehmen. „Man kann es den Lüdenscheidern nicht vermitteln, dass man einerseits 20 Millionen für die Innenstadt ausgebe und gleichzeitig Kindergartenplätze streichen müsse“, so Jugendhilfeausschussmitglied Sebastian Hoffmann.

Unter www.jusos-luedenscheid.de/programm.pdf und im Büro an der Humboldtstraße kann man das ganze Programm ansehen. Die nächste Sitzung der Jusos findet am Montag, 12. April statt. Mehr Infos oder unter 0160 / 92008391

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