Petra Crone: Bericht zum Praktikumsbesuch in der Seniorenresidenz Reseda und Lutea
(vom 02.09.2010 | Zurück)
 „Wenn demnächst Alt-68er und ehemalige Hippies die Seniorenresidenzen bewohnen, will sicher jeder seinen Internetanschluss haben und aus den Lautsprechern werden die Rolling Stones oder Songs vom Woodstock-Festival aus dem Jahre 1969 erklingen.“ Eine Vorstellung, die auf den ersten Blick amüsant ist, aber ganz ernsthaft in die Überlegungen der demographischen Entwicklung und die Zukunft der Pflege mit einbezogen werden müsse. Diese und weitere Aspekte der zukünftigen Gestaltung der Pflege in den Seniorenheimen erfordere entsprechende präventive Maßnahmen, um sich auf Änderungen einzustellen. Außerdem sprach Petra Crone sich dafür aus, Pflegepersonal besser zu entlohnen. Der inzwischen erreichte Mindestlohn sei längst nicht ausrei-chend. Als Berichterstatterin der AG Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der SPD-Bundestagsfraktion für den Bereich Pflege beschäftigt sich Petra Crone intensiv mit diesen Fragen. Kritik wurde von Sigurd Lobe an dem derzeitigen System des „Pflege-TÜVs“ geübt. „Die Politik macht Gesetze und wenn einer klagt, wird alles zurückgenommen“, so seine Einschätzung. Petra Crone sah es als problematisch an, dass beim derzeitigen Bewertungssystem – bei dem die Seniorenresidenz Reseda-Lutea mit einer Traumnote von 1,9 abgeschnitten hat – die Pflege und medizinische Versorgung in der Gesamtnote gleich gewichtet würde mit den hauswirtschaftlichen Bereichen. Außerdem könne die Untersuchung durch den medizinischen Dienst immer nur eine Momentaufnahme sein, die nicht immer aussagekräftig ist. Um dem drohenden Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken, favorisieren die Gesprächs-partner eine Reform der Pflegeausbildung, die auch Schülerinnen und Schülern mit Hauptschulab-schluss den Einstieg in den Pflegeberuf ermöglicht. Entsprechend gute Erfahrungen haben Sigurd Lobe und seine Pflegedienstleiterin Schwester Marion bereits mit Schülerpraktikanten gemacht. Eine Anregung, die Petra Crone gerne mit nach Berlin nimmt. Nach einem ausführlichen Rundgang durch die verschiedenen Bereiche der privat geführten Senioreneinrichtung war die Bundespolitikerin beeindruckt von der Vielfalt der Angebote an die Bewohner und von der liebevollen Zuwendung, die den alten Menschen hier zuteil wurde. „Der Pflegebedürftigkeitsbegriff bedeutet für uns, sich nach dem Potential und nicht nach den Defiziten der alten Menschen auszurichten“, so Schwester Marion. Zur Einrichtung gehört eine kleine Kapelle, die auch für Festlichkeiten und andere Aktionen genutzt werden könne. Außerdem gebe es für die Bewohner mit Demenz die Betreuungsgruppe „Denk mal“, der ebenfalls ein eigener Raum zur Verfügung steht. Ganz besonders gelungen fand Petra Crone das liebevoll hergerichtete Wellness-Bad, in dem die Bewohner bei Entspannungsmusik, wohltuenden Düften und sanftem Licht ihr Bad genießen können. Die Mitglieder des Heimbeirats, Gudrun und Friedhelm Linnepe, Gerda Naumburg und Helga Stuckenholz, die am Schlussgespräch teilnahmen, zeigten sich, wie auch andere Bewohnerinnen und Bewohner, mit denen die Bundestagsabgeordnete ins Gespräch kam, sehr zufrieden mit ihrer Einrichtung. Petra Crone resümiert: „Ich finde es vorbildlich, wie die Menschen hier betreut werden und wie viel Zeit und Phantasie aufgewendet wird, um den Bewohnern der Einrichtung einen schönen Lebensabend zu bieten.“ Wieder einmal habe sie feststellen können, wie anstrengend und verantwortungsvoll der Pflegeberuf sei. Die Politikerin und Geschäftsführer Lobe wollen auch nach diesem Besuch den Kontakt halten und im Gespräch bleiben. |