SPD Ldenscheid

Klarstellung: Kabarett war Protest

(vom 21.07.2004 | Zurück)

Die Darbietung von Marius Machulla und Fabian Ferber war jedenfalls gewollt provokativ. Man muss sich die Hintergründe anschauen und die Unfreundlichkeit der gespielten Personen „Peter Wackel“ und „Peter Silie“ sehen. So wurde der Titel „Party am Ehrenmal“ nicht unbewusst gewählt: Im letzten Jahr war es das Ehrenmal, das als Treffpunkt vieler Jugendlicher gewählt wurde, die – auch bei angenehmer Lautstärke – weg gepöbelt wurden. Die Unverschämtheit des Stückes sollte die Unfreundlichkeiten der Lüdenscheider gegenüber einigen Bestandteilen der hier ansässigen Jugendkultur darstellen. Hip Hopper werden gemieden, öffentliche Veranstaltungen werden oft ohne Jugendliche geplant.
Das Jugendkulturfestival ist sicherlich als Erfolg zu werten, vor allem aufgrund der zahlreichen Darbietungen und Zuschauer. Nur sollte man sich auch hier in Lüdenscheid fragen, was man denn unter dem Begriff „Jugend“ versteht. Viele Jugendliche hätten vor allem am Morgen die Aufführungen gerne besucht – was ihnen verwehrt blieb aufgrund des stattfindenden Unterrichts. Leider waren nur ein paar Klassen dort, um die Aufführungen mit Applaus zu unterstützen.
Wir möchten uns bei allen entschuldigen, die sich aufgrund unserer Vorstellung beleidigt fühlen. Dies war sicherlich nicht Absicht unseres „Kabaretts“. Dass Lüdenscheid als „Verse-Amsterdam“ dargestellt wurde, als Stadt der Kiffer, liegt auch sicherlich daran, dass hier in Lüdenscheid die entsprechenden Vorurteile herumgehen.
Es wird hier oft nur darauf das Augenmerk gerichtet, wo man einen Skandal vermutet, dabei war alles bedacht. Wie geht man denn hier in Lüdenscheid mit denjenigen um, die das Angebot an Treffpunkten aus Mobilitäts- und aus Freundschaftskreisgründen nicht annehmen können? Man schließt sie aus. Wie damals am Ehrenmal, als man noch nicht einmal mit den Leuten zu sprechen versuchte. Es waren viele in den letzten Sommerferien dort, doch keinem wurde so richtig geholfen.
Wir gratulieren den Teilnehmern des Jugendkulturfestivals sehr herzlich und freuen uns darauf, dass diese Veranstaltung nur der Anstoß für eine wachsende Jugendkulturszene war. Jugendkultur lebt von engagierten Jugendlichen, wir haben nun provokativ dargestellt, wie man eigentlich mit engagierten Jugendlichen, die eben nicht das „Mainstream-Kulturprogramm“ abdecken können, hier in Lüdenscheid umgeht.
Ãœbrigens: Am Samstag war es Niels Annen, der die Jusos beim „Rock for Peace“ besuchte, Björn Böhning war einen Tag später in Iserlohn.

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