SPD Ldenscheid

Ach, die Christel...

(vom 11.03.2005 | Zurück)

Christel Gabler ist Fraktionsvorsitzende der CDU. Diese stellt die Mehrheit im Rat der Stadt. Schon in der letzten Legislaturperiode war das so. Die Themen, die angesprochen und später durchgesetzt worden, brachten immer Zündstoff. Beispiele: Rathausplatz, Rosengarten, Verkauf der Mark-E-Aktien an die Stadtwerke etc.. Gut, andere Fraktionen haben das auch mitgetragen.

Doch bei Christel Gabler scheint hier Schluss zu sein. Sie blockiert monatelang familien- und jugendpolitische Offensiven. "Aus Kostengründen", wie man aus der Presse erfahren darf. Was haben denn bitte der Rathausumbau, der Rathausplatz und der Rosengarten gekostet? Die CDU täte gut daran, mal nachzurechnen.

Sie lehnt es ab, für die Bürger zu arbeiten. "Ach, die Bürger..." sagt sie hämisch in einer Ausschusssitzung. Ratsfrau Susanne Czaja macht sich an einem Sonntag auf dem Weg, Flyer zu verteilen. An der Kalve, wo sie die Direktwahl gegen Rüdiger König verloren hat. Es geht um die Stadtteilkonferenz. Rüdiger König bleibt lieber zuhause bei den Temperaturen. Kein Problem - "Der Bürger" ist ja egal, wenn es um seinen Stadtteil geht - denkt die CDU.

Die Stadt wird kleiner, der Haushalt ist knapp auf Kante genäht, was im nächsten Jahr kommt ist ungewiss. Die Schulen sind nicht alle top ausgerüstet. Die CDU - ganz vorne: Christel Gabler und Bernd Schulte - lehnt alle Initiativen ab. Am "Zepp" werden die Schüler wohl weiter auf gewartete PCs warten können. Der Pavillon an der Grundschule Kalve ist immer noch weniger als suboptimal.

Da kommt die Fraktionsvorsitzende und beschwert sich. Der Bürgermeister habe sein Amt nicht im Griff. Dabei hat ein Schülerpraktikant gerade gelernt, für das Internet eine Veröffentlichung zu schreiben. Er schickt den Artikel - Er wird gegen den jetzigen JU-Vorsitzenden 2025 Bürgermeister - an Robin Middelhoff, Vorsitzender der Jungen Union. Der schreibt es an seine Mitglieder. Alles okay. Die gute Gabler liest es auch. Geht zur Presse - hier schließt sich der Kreis. Hat Frau Gabler nichts wichtigeres zu tun? Sie will zumindest nichts wichtigeres vollbringen. Die Art und Weise der CDU-Kampagnenführung ist zumindest originell - oder auch nicht. Die CDU-Führung mag sich in ihrer Rolle gefallen. Das ist ihr gutes Recht.

Noch einmal zu meinem Bruder, der eben dieser Praktikant ist: Er hat den Fehler gemacht, diesen Artikel eben Robin Middelhoff zu zeigen, doch die Aufregung von Frau Gabler ist unverständlich. Die Frau der Beleidigungen spielt sich als Samariter für Robin Middelhoff auf - der kann sich sehr gut selbst wehren. Und wo die Bezeichnung "unsportlicher Verlierer" in einem fiktiven Text unter die Gürtellinie geht, ist wirklich fragwürdig. Ãœbrigens: Middelhoff selbst amüsiert sich darüber, wie das Thema "aufgebauscht wird".

Die CDU-Fraktionsführerin sollte sich mal fragen, ob sie nicht mal Politik machen sollte. Scheinbar kann sie das nicht. Sie ist entlarvt worden. Sonst würde sie sich nicht so sehr an solchen Sachen ergötzen. Lüdenscheid hat besseres verdient. Da kann sie noch so oft in der Öffentlichkeit behaupten, sie wolle anderen Leuten die Weichteile herausreißen. In der CDU scheint sie ja unumstritten zu sein. Also ist es eine Unterstützung dieser Nonsens-Politik im Kollektiv.

Christel Gabler ist als Frau der direkten Worte bekannt. Als mir Beleidigungen von ihr in meine Richtung zu Ohren kamen, hätte man besser reagieren sollen. Diese gingen eindeutig unter die Gürtellinie, diese sind eben in der Öffentlichkeit geschehen, aber da ist das scheinbar okay, oder wie? Man darf und man kann nicht mit zweierlei Maß messen!

Dass mein Bruder in dem Sinne noch "dumm" war und diesen Artikel eben nicht aus bösem Hintergrund Robin Middelhoff gezeigt hat, sollte diese Sache eigentlich doch auf die Ebene bringen, auf der es ist: Es ist ein Fauxpas, aber gewiss kein "harter Angriff auf den JU-Chef". Frau Gabler sollte auch unterscheiden: Der Junge ist 14 Jahre alt und sie ist es eben nicht mehr. Wenn dann meinerseits Kritik Richtung CDU kommt, dann liegt das auch daran, dass gerade die CDU-Fraktionsvorsitzende wie eine 13-Jährige mit ihrer Wortwahl benimmt.

Oder gibt es doch Gegenwind? Man sollte es hoffen. Vielleicht sollte man der CDU-Riege einen Tipp geben. Frei nach Oliver Pocher: "Lasst Euch nicht verarschen - vor allem nicht beim Preis!"

Die Bürger passen auf, Frau Gabler. Wer vor den Wahlen schon beschließt, wer Wahlsieger ist, der verliert. Das war ein Riesen-Wahlgeschenk an Dieter Dzewas. Wer während der Legislaturperiode den Bürger vergrault, kann ganz schnell aus der politischen Bedeutung geraten.

Dazu ganz aktuell:

Der Flyer Hier klicken

Und die Seite, über die sich die Gabler so aufregt (Juso-Archiv), ist auf Nachfrage per E-Mail zu haben ;-)

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