SPD Ldenscheid

Jusos gegen Sozialkahlschlag

(vom 16.04.2005 | Zurück)

Lüdenscheid. Entschlossen wollen die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) den Wahlkampf bestreiten. Auf dem Plan des SPD-Jugendverbandes stehen diverse Termine: So wolle man mit der SPD am 29. April in der Innenstadt den Bundesvorsitzenden der SPD gebührend empfangen. „Allerdings werden wir keine Schilder hochhalten, auf denen ähnliches wie „SuPeer“ steht“, stellt Fabian Ferber klar. Die Amerikanisierung der Wahlkämpfe kommt nach Meinung der Jusos nicht an. „Wir müssen und wir werden die Wähler überzeugen, mit Inhalten und nicht mit ‚Peer wer?’-Schildern, wie es auch die CDU betreibe. Ferber: „Es ist doch wohl bekannt, dass die SPD Peer Steinbrück „suPeer“ findet und die CDU eben Jürgen Rüttgers.“



Auf der Agenda der Jusos stehen viele Forderungen, für die sie sich auch stark machen. Ganz oben stehen Jugendarbeitslosigkeit, die Studiengebührendebatte sowie der Erhalt der Arbeitnehmerrechte. Für die Jungsozialisten steht fest: Die Unternehmen haben das Versprechen nicht gehalten. Zwar habe man durch den Ausbildungspakt, den die SPD durchsetzte, wieder mehr Ausbildungsplätze geschaffen, doch das reiche bei weitem nicht aus. Deswegen setze man sich weiterhin für die Ausbildungsplatzumlage ein. „Die Unternehmen haben auch eine soziale Verantwortung und müssen diese auch tragen. Letzten Endes bedeutet das mangelhafte Verhalten der Wirtschaft, dass viele junge Leute auf der Strecke bleiben. Und das nur aus Profitgier“, meint Fabian Ferber.



Den Jusos in Lüdenscheid ist es wichtig, auf die Gegensätze aufmerksam zu machen. „Die SPD in NRW steht eben nicht für sozialen Kahlschlag – im Gegensatz zur CDU“, meint der Juso-Vorsitzende. Studiengebühren, Abschaffung der Tarifautonomie, Aufweichung des Kündigungsschutzes – dies alles seien Beweise, die darauf hinweisen, wohin die CDU in NRW wolle. „Die wollen die Schwachen in der Gesellschaft schwächen, den Starken weiter als Vasall treu dienen“, heißt es bei den Jungsozialisten. „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht am Katzentisch sitzen, während die Bosse kürzen“, fordert Fabian Ferber. „Es darf auch nicht sein, dass ein junger Akademiker sich zuerst um die Tilgung der Studienschulden kümmern muss statt um sein Berufsleben und um die Gründung einer Familie. Studiengebühren werden noch weniger Geburten verursachen, weil sie schlicht unsozial sind. Ein Schuldenstudium darf es nicht geben.“



Auch der CDU-Landtagskandidat Bernd Schulte wird von den Jusos scharf kritisiert. „Im Landtag und in der Kommune stimmt der Herr gegen fast alles, was mit Jugend- und Familienförderung zu tun hat, im Wahlkampf wirbt er dann für Ideen, gegen die er selbst im Landtag gestimmt hat“, stellt Ferber fest. „Das ist nicht nur unglaubwürdig, es ist letzten Endes auch Betrug.“



Die Lüdenscheider SPD-Jugend wird sich verstärkt auch in den anderen Städten in Gerd Wirths Wahlkreis sehen lassen. Wo in Lüdenscheid Zuwächse bei den Jusos zu verbuchen seien, sei es in den anderen Städten genau umgekehrt. Ferber: „Im Märkischen Kreis sind wir vor Ort nicht immer gut aufgestellt als Jusos, da hat man etwas versäumt. Wir haben den Ortsvereinen das Angebot gegeben, in den Städten Flyer zu verteilen und junge Wählerinnen und Wähler gezielt anzusprechen.“ In Meinerzhagen, Kierspe, Halver, Schalksmühle und Herscheid könne man sich auf das Engagement der Lüdenscheider Jusos verlassen. „Vom Kreisverband kommt hier leider herzlich wenig“, kritisiert Ferber.



Die Jusos werden einige Aktionen durchführen. Als erstes stehe ein Treffen mit der MVG auf dem Plan, um über die Situation der Nachtbusse zu sprechen. Des Weiteren sind Stände geplant, eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl, diverse Flyer-Verteilaktionen und der Kandidatenchat auf der Juso-Website am 13.5. Gerd Wirth steht dort im Internet allen Surfern für einen lebhaften Chat zur Verfügung. Es werde auch eine Neuauflage der „Bald ist Wahlsonntag“ geben. Gewohnt provokativ wollen die Jusos so die jungen Wähler mobilisieren. Auch auf einer selbst veranstalteten Party sowie in den Kneipen. „Wir werden dafür kämpfen, dass NRW sozial bleibt, dass Gerd Wirth in den Landtag kommt und der Opportunist Schulte den Landtag nur noch von außen anschauen kann“, betont Ferber.

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