Lüdenscheid. Als Antwort auf die Pläne der CDU-Landesregierung beteiligen sich die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) an der Kampagne "Blauer Brief" des Landesverbandes der SPD-Jugend. Diese soll die Landesregierung ermahnen, die geplanten Änderungen nicht vorzunehmen.
So soll mit der Begründung, dass sich die Drittelparität in den Schulkonferenzen der Schulen nicht bewährt habe, diese wieder abgeschafft werden. Dabei gilt sie erst seit diesem Schuljahr. Dies, so die Jusos, sei ein Rückschritt, der die Schülerinnen und Schüler wieder einmal zum Spielball autoritärer Strukturen machen könnte. Durch die Drittelparität, einst durchgesetzt durch Rot-Grün, haben die Lehrer in den Entscheidungsgremien der Schule nicht mehr die Chance, mit ihrem Schulleiter die Eltern und Schüler zu überstimmen. "Will man diese Pflicht zum Austausch zwischen den Gruppen denn verhindern?", fragen sich die Lüdenscheider Jusos.
Auch die Abschaffung der Elternrechte stehen bei der CDU oben auf der Liste. So sollen es die Lehrer sein, die das letzte Wort bei der Wahl der weiterführenden Schule der Kinder haben. "Diese Kriminalisierung der Eltern ist schädlich für die weiteren Reformen an der Schule, für die man die Eltern benötigt. Die Wortwahl und die Intention kriminalisieren alle Eltern in NRW und dadurch wird nichts besser." Studien beweisen, dass die Empfehlungen der Lehrer nach Klasse 4 bereits jetzt in der Regel angenommen werden. Dennoch entstehen hier Fehler, die man in der 7. Klasse nicht mehr ändern könne. "Der Fehler steckt in der Ursache, nicht im Symptom", heißt es bei den Jusos. Statt die Gruppen gegenseitig auszuspielen, müsse man Bildungsgerechtigkeit schaffen.
So hoffen die Lüdenscheider Jusos, dass die Stadt Lüdenscheid mit ihrem Bürgermeister Dieter Dzewas an der Spitze so viel wie möglich macht, um die Abschaffung der Schulbezirke zu umgehen. Juso-Chef Fabian Ferber: "Sonst wird wieder einmal die Brieftasche der Eltern entscheiden, wo eine 'gute' und wo eine 'schlechte' Grundschule steht." Hier könne die Stadt moralisch mit dem Stadtelternrat, den Schulleitern der Grundschulen zumindest appellieren. So bestehe nicht die Gefahr, von einer Zweiklassen- in eine Dreiklassengesellschaft abzusteigen. Ferber: "Wir wollen doch genau das GEgenteil."
Im Internet ist die Kampagne bereits unter www.schulministerin.de zu erreichen.
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