SPD Ldenscheid

Jusos unterstützen Initiative gegen Demokratieabbau an NRW-Schulen

(vom 27.02.2006 | Zurück)

Lüdenscheid. Als Antwort auf die Pläne der CDU-Landesregierung beteiligen
sich die Lüdenscheider Jungsozialisten (Jusos) an der Kampagne "Blauer
Brief" des Landesverbandes der SPD-Jugend. Diese soll die Landesregierung
ermahnen, die geplanten Änderungen nicht vorzunehmen.

So soll mit der Begründung, dass sich die Drittelparität in den
Schulkonferenzen der Schulen nicht bewährt habe, diese wieder abgeschafft
werden. Dabei gilt sie erst seit diesem Schuljahr. Dies, so die Jusos, sei
ein Rückschritt, der die Schülerinnen und Schüler wieder einmal zum
Spielball autoritärer Strukturen machen könnte. Durch die Drittelparität,
einst durchgesetzt durch Rot-Grün, haben die Lehrer in den
Entscheidungsgremien der Schule nicht mehr die Chance, mit ihrem Schulleiter
die Eltern und Schüler zu überstimmen. "Will man diese Pflicht zum Austausch
zwischen den Gruppen denn verhindern?", fragen sich die Lüdenscheider Jusos.

Auch die Abschaffung der Elternrechte stehen bei der CDU oben auf der Liste.
So sollen es die Lehrer sein, die das letzte Wort bei der Wahl der
weiterführenden Schule der Kinder haben. "Diese Kriminalisierung der Eltern
ist schädlich für die weiteren Reformen an der Schule, für die man die
Eltern benötigt. Die Wortwahl und die Intention kriminalisieren alle Eltern
in NRW und dadurch wird nichts besser." Studien beweisen, dass die
Empfehlungen der Lehrer nach Klasse 4 bereits jetzt in der Regel angenommen
werden. Dennoch entstehen hier Fehler, die man in der 7. Klasse nicht mehr
ändern könne. "Der Fehler steckt in der Ursache, nicht im Symptom", heißt es
bei den Jusos. Statt die Gruppen gegenseitig auszuspielen, müsse man
Bildungsgerechtigkeit schaffen.

So hoffen die Lüdenscheider Jusos, dass die Stadt Lüdenscheid mit ihrem
Bürgermeister Dieter Dzewas an der Spitze so viel wie möglich macht, um die
Abschaffung der Schulbezirke zu umgehen. Juso-Chef Fabian Ferber: "Sonst
wird wieder einmal die Brieftasche der Eltern entscheiden, wo eine 'gute'
und wo eine 'schlechte' Grundschule steht." Hier könne die Stadt moralisch
mit dem Stadtelternrat, den Schulleitern der Grundschulen zumindest
appellieren. So bestehe nicht die Gefahr, von einer Zweiklassen- in eine
Dreiklassengesellschaft abzusteigen. Ferber: "Wir wollen doch genau das
GEgenteil."

Im Internet ist die Kampagne bereits unter www.schulministerin.de zu
erreichen.

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